Gestern ist mir etwas passiert, worüber ich heute den ganzen Tag schon grübeln muss. Ich möchte dich gerne hier in diesem Artikel teilhaben lassen. Vielleicht bringen dich meine Worte auch zum Grübeln. Vielleicht können dir meine Worte ein Beitrag sein.
Ganz bei mir. Ganz ich.
Ich war bei einer Lesung mit keltischen Themen, die mit Musik und Tanz untermalt wurde. Alleine. Das erleichterte mir das Eintauchen und Einlassen auf die Vorstellung ungemein. Ich konnte mich ganz auf mich konzentrieren und meinen Fokus, meine ungeteilte Aufmerksamkeit den Protagonisten zukommen lassen. Es war ein Abend, der mich durch Höhen und Tiefen von Emotionen und Gefühlen führte. Da war Erstaunen, Freude, Traurigkeit, Entsetzen, Liebe, Wut, ge- und berührt sein und am Ende eine tiefe Erkenntnis, geboren aus einer Selbsterfahrung. Ich war von Anfang bis Ende gebannt und gefesselt vom bunten Treiben der Künstler. Hätten alle die Veranstaltung verlassen und nur ich wäre zurückgeblieben, es wäre mir wahrscheinlich nicht aufgefallen. Ich war komplett in meinem Element. Absolut im Flow. IN THE ZONE.
Warum jetzt “Sei du selbst?“
Wie sich herausstellte, konnte ich meine Faszination nicht verbergen, warum auch… Als ich nach der Vorstellung meine Jacke anzog und gehen wollte, stellte sich mir ein Mann in den Weg und bat um Entschuldigung, dass er mich einfach so anspreche, er müsse mir etwas sagen, ob das in Ordnung wäre. Etwas verdutzt bejahte ich seine Frage. Er sagte, er hätte mich während der gesamten Veranstaltung beobachtet und ich hätte irgendetwas faszinierendes, fast schon magisches an mir und er hätte selten jemanden gesehen, der so viel Echtheit ausstrahlt und so ehrlich und wahrhaftig bei einer Veranstaltung dieser Art mitgegangen wäre (zugegeben, es war stellenweise etwa schräg. Aber das ist Kunst. Sie ist frei, sie zeigt die Leidenschaft des Künstlers gegenüber seiner Arbeit, sie ermöglicht ihm, seinem Inneren Ausdruck zu verleihen.). Ich war geflasht! Meine ohnehin schon riesigen Augen – die daher rührten, dass ich in Stress gerate, wenn mich jemand anspricht, den ich nicht kenne – kullerten mir fast aus dem Kopf. Entgegen meines üblichen Reaktionsmusters, konnte ich seine Worte einfach annehmen. Das erstaunte mich. Normalerweise hätte ich eine Aussage dieser Art ins Lächerliche gezogen und rum gewitzelt und mich so schließlich auch über mich selbst lustig gemacht… Dieses Mal nicht – ich fühlte mich gesehen.
Und die Moral von der Geschicht…
… sei du selbst und nicht ich.
Versteckst du dich hinter einer Maske die nicht deinem wahren Wesen entspricht – weil du glaubst nicht genug zu sein, nicht richtig zu sein, möglicherweise nicht angenommen zu werden, keine Anerkennung zu bekomme, nicht liebenswert zu sein, usw. – bist du nicht ehrlich. Sowohl mit dir, als auch deinem Umfeld. Auf Dauer macht das unzufrieden und auch unglücklich. Es versammeln sich die Menschen um dich, die das sehen, was du repräsentierst und wirst nicht gesehen als das, was du tatsächlich bist. Wie auch?
Wenn du den Mut hast, zu dir zu stehen und mehr und mehr zu zeigen, wer du in Wahrheit bist, ziehst du die Menschen in dein Leben, die dich wirklich sehen und genau das schätzen, was und wie du bist.
Schlussgedanken
Es gibt sie, die Menschen, die das in uns sehen, was wir tatsächlich sind. Menschen, die sich ebenfalls für ein Leben in Authentizität entschieden haben. Menschen, die unseren wahren Kern sehen, weil wir ihn nicht länger verstecken. Die falsche Fassade aufzugeben kann schmerzhaft sein. Gewohntes bricht vielleicht weg. Eventuell wird es unbequem, vielleicht auch weil du unbequem wirst. Aber am Ende steht der Lohn.